"Als
Kind dachte ich, der Fernsehsender n-tv heißt Ente-Pfau"
Kinder sehen
die Welt anders als Erwachsene. Wenn sie dann auch noch etwas falsch verstehen,
klärt sich das oft erst Jahre danach auf. Es ist immer spannend zu sehen, was
andere früher gedacht haben. Vielleicht findet man auch Gemeinsamkeiten mit
sich selbst. Auch die Werbung löst viele Unklarheiten aus – wie viele Kinder
denken heute noch, dass im „Stift- und
Warentest“ vor allem Stfte getestet werden?
Robert
Neuendorf sammelte diese Kindheitsirrtümer, dabei entstand ein lustiges Buch mit allerhand herzlichen und
skurrilen Erinnerungen.
"Als Kind
dachte ich, der Fernsehsender n-tv heißt Ente-Pfau"
Robert Neuendorf (Hg.)
mvg Verlag, September 2012
€ 9,99
Hier sind einige Beispiele aus
diesem Buch. Lachen, erinnern und herzeigen sind gefragt!
Los geht’s!
„Ich dachte immer, es hieße „Rechtshändler“
und nicht „Rechtshänder“.
„Ich glaubte als Kind, der
Schaltknüppel im Auto wäre dazu da, das Benzin umzurühren.“
„Als Kind dachte ich, „Flagranti“
sei eine Stadt und fragte mich immer, wo dieser Ort liegt, wenn von „in
flagranti“ im TV die Rede war.“
„Ich habe als Kind immer
„Aktenzeichen XY... ungelöst“ gesehen und mich gefragt, warum der Kameramann
nicht einschreitet und Hilfe holt.“
„Ich dachte als Kind immer, dass
man nur in der „Ess“-Bahn essen darf. Wie die korrekte Schreibweise lautet und
wofür das „S“ steht, habe ich erst recht spät herausgefunden."
„Ich dachte, dass Spatzen zu Tauben
werden, wenn sie größer sind.“
„Ich dachte, dass Regie ein
Frauenname ist, und fragte meine Mutter mal, wieso sie in jedem Film
mitspiele.“
„Ich habe immer „Mausezeichen“
anstatt „Morsezeichen“ verstanden und fand, dass das passt, weil es dabei ja
auch immer piepst.“
„Ich habe mir als Kind immer und
immer wieder „König der Löwen“ angeschaut in der Hoffnung, dass Mufasa dieses
Mal nicht stirbt.“
„Mein Vater arbeitete früher in
einem Laden für Früchte. Bis ich neun war glaubte ich ihm, sein Job sei es, die
Bananen krumm zu biegen. Erwachsene sind so gemein."
„Ich dachte immer, England und
Amerika wären ein und dasselbe Land, weil sie ja dieselbe Sprache sprechen."
„Ich habe als Kind gedacht, dass
die Fernsehwerbung für ein bestimmtes Produkt nicht mehr ausgestrahlt wird,
sobald man es gekauft hat.“
„Ich dachte, das Reh ist die Frau
vom Hirsch. Erschien mir logisch.“
„Als ich klein war, dachte ich, die
weißen Tasten am Klavier sind für Hochzeiten, die schwarzen für Beerdigungen."
„Als Kind dachte ich immer, es
würde „blauwarm“ anstatt „lauwarm“ heißen. Immerhin war auf den Wasserhähnen ja
auch die Farbe Blau zu sehen."
"Ich dachte als Kind, dass der
Nachrichtensender n-tv 'Ente-Pfau' heißt. Damals nahm ich an, es wäre ein
Sender für Tierdokumentationen, dabei habe ich mich immer gewundert, dass fast
nur Nachrichten liefen, wenn meine Eltern ihn eingeschaltet haben. Nachzufragen
habe ich mich nicht getraut."
"Ich dachte, es hieße nicht
'Stiftung Warentest', sondern 'Stift- und Warentest' und dass neben vielen
anderen Dingen hauptsächlich Stifte getestet würden."
"Als Kind dachte ich, wenn Frauen
in die Wechseljahre kommen, würden sie zu Männern."
"In der Tampon-Werbung war immer
eine Frau zu sehen, die einen Tampon in ihrer Hand hält und diese dann zu einer
Faust ballt. Ich dachte immer, das wäre gegen Schweißhände."
"Bis ich 19 war, dachte ich, dass
NR in Kontaktanzeigen für 'neureich' anstatt für 'Nichtraucher' steht. Ich habe
mich nur gewundert, dass die Leute bei der Partnersuche auf so primitive Mittel
zurückgreifen, und dachte, dass denen dann ja klar sein muss, dass sich bei
ihnen nur geldgeile Leute melden werden."
"Als Kind war ich davon überzeugt,
dass es nicht 'Schreber-', sondern 'Strebergarten' heißt, weil nur Streber Bock
auf Blumen haben."
"Als Kind dachte ich, Amok laufen
wäre eine Sportart."
"Ich habe mich als Kind immer
gewundert, warum alle Erwachsenen arbeiten gehen, wenn das Geld doch auch
einfach aus dem Geldautomaten kommt."
"Ich dachte immer, dass Fäkalien
eigentlich 'Ferkalien' heißen, weil das ja irgendwie 'schweinisch' ist."
"Ich habe als Kind meine Geldmünzen
immer in einer Truhe versteckt. Ab und zu habe ich sie mit Seife gewaschen,
damit sie schön glänzen. Als ich dann mal in den Nachrichten gehört habe, dass
Geldwaschen illegal sei, habe ich die Münzen in einen Gulli geworfen, weil ich
Angst hatte, die Polizei könnte das rausfinden."
"Ich dachte als Kind immer, dass
man zwei Herzen hat, eines links und eines rechts. Und das alles nur wegen der
Doppelherz-Werbung."
"Als Kind verstand ich den
Haribo-Slogan 'Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso' falsch, nämlich:
'Haribo macht Kinder froh, unter Wasser ebenso' und habe erst mit 14
festgestellt, wie es eigentlich heißt."
"Ich dachte als Kind, dass der
Strafraum ein ganz enges Zimmer ist, in das die Fußballer müssen, wenn sie sich
nicht gut benommen haben."
"Ich dachte lange, dass
Regenschauer Leute sind, die gern dem Regen zuschauen."
"Ich dachte immer, dass man bei der
freiwilligen Feuerwehr einfach so vorbeigehen kann, wenn man Zeit und Lust hat,
Feuer zu löschen. Mit circa 17 Jahren bin ich darauf gekommen, dass das wohl
Quatsch ist."
„Als Kind
dachte ich, die Seele würde aussehen wie eine Spirelli-Nudel.“
„Als Kind
verstand ich statt der Redewendung »An und für sich« jedes Mal »Ahn und
Pfirsich«. Deshalb fragte ich mich ständig, welche Frucht denn nun dieses »Ahn«
sein soll.“
“Ich dachte früher eine Weltkarte würde
nur die Vorderseite der Welt zeigen. Ich habe mich bis zur 7. Klasse immer
gefragt, was auf der anderen Seite wohl ist.
“Damals habe
ich immer die Wörter exotisch und erotisch durcheinander gebracht. Ich habe
mich gewundert warum mich im Supermarkt alle Leute dumm angeschaut haben, als
ich meiner Mutter zugerufen habe, dass ich den erotischen Eistee haben möchte.”
“Ich dachte
als Kind, dass Geisterfahrer Autos seien, die ohne Fahrer durch die Gegend
fahren.”